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11.09.2024
Marco Plüss

11. HTZ-Jahresanlass zur Innovation

Das Hightech Zentrum Aargau (HTZ) verzeichnete 2023 die bisher stärkste Nachfrage nach Unterstützung im Innovationsprozess. Die vom HTZ ausgelösten Projektinvestitionen in Zusammenarbeit mit einer Hochschule stiegen im elften Geschäftsjahr von 14 auf über 18 Millionen Franken. Bisher wurden mit KMU mehr als 3500 Innovationsprojekte realisiert. Dies wurde u.a. am 11. HTZ-Jahresanlass bekanntgegeben.

«Das Hightech Zentrum Aargau ist aus der Innovations- und Standortförderung des Kantons Aargau nicht mehr wegzudenken», hielt HTZ-Verwaltungsratspräsident Peter A. Gehler bei seiner Begrüssung zum 11. Jahresanlass fest. Das HTZ habe sich der Mission Innovation verschrieben und biete nicht Gelder, sondern Hilfe zur Selbsthilfe. Es ermöglicht den Wissens- und Technologietransfer (WTT) von Fachhochschulen oder Universitäten in die Wirtschaft. Dieser Transfer befähigt Unternehmen – grossmehrheitlich KMU mit bis zu 50 Beschäftigten –, Erkenntnisse aus der öffentlich finanzierten

Forschungs- und Entwicklungsarbeit in marktfähige Prozesse, Dienstleistungen oder Produkte zu integrieren. 2023 konnte das HTZ bereits das 3000. WTT-Projekt starten.

 

Ausbau im Bereich Digitalisierung

Das Team der Expertinnen und Experten des HTZ unterstützt Projekte in allen Sparten und Branchen. Mit Fachveranstaltungen und Workshops werden zusätzlich zwei Schwerpunktthemen begleitet: Energietechnologien und Ressourceneffizienz sowie Werkstoff- und Nanotechnologien. In den letzten

Jahren wurde das Engagement rund um das Querschnittsthema Digitalisierung gezielt ausgebaut. «Wir haben festgestellt, dass sich viele KMU schwertun, für sich eine passende, zeitgemässe digitale Struktur aufzubauen», erläuterte Gehler. Das HTZ habe daher den «KMU-DigitalScan» geschaffen: Ein niederschwelliges Angebot, welches eine Digitalisierungs-Standortbestimmung ermöglicht und den Unternehmen eine neutrale Empfehlung für die nächsten Schritte gibt.

 

Starker Anstieg der Projektinvestitionen

Für KMU wird Forschen und Entwickeln immer teurer, auch zeigt sich seit geraumer Zeit eine rückläufige Tendenz. Vor diesem Hintergrund sei es sehr wichtig, dass der Kanton Aargau über das HTZ die Unternehmen im Wissens- und Technologietransferprozess unterstütze, führte HTZ-Geschäftsführer

Dr. Martin A. Bopp aus. 2023 stieg das Volumen der vom HTZ betreuten WTT-Projekte von 14 auf über 18 Millionen Franken. Davon entfiel das Gros auf Eigenleistungen der Unternehmen; diese Eigenleistungen stiegen von 7,2 auf 9,1 Millionen Franken. Bopp wies darauf hin, dass sich der Anteil der vom HTZ extern eingeworbenen Fördergelder in den letzten fünf Jahren verdoppelt habe: «Für jeden Franken, den der Kanton in das HTZ investiert, haben wir zwei Franken an externen Fördergeldern akquiriert.»

 

Innovation in kleinen Schritten

Regierungsrat Dieter Egli, Vorsteher des Departements Volkswirtschaft und Inneres des Kantons Aargau, widmete seine Grussbotschaft dem Erfolgsrezept der zahlreichen innovationsstarken Unternehmen im Aargau: der Innovation in kleinen Schritten. Diese sei spektakulär, weil sie gleichzeitig unspektakulär sei. Sie sei zielgerichtet, kalkulierbar und effektiv – und sie liefere regelmässig greifbare Resultate. Aus diesem Grund sei es richtig, dass sich das HTZ darauf konzentriere, die Unternehmen gerade bei dieser schrittweisen Innovation zu fördern.

 

Potenzial für Drohnentechnologie

Die Drohnentechnologie in der Schweiz stand im Zentrum der Keynote von Prof. Dr. Michel Guillaume, Head of Centre for Aviation an der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Winterthur. Fortschrittliche Algorithmen, Sensoren und Künstliche Intelligenz ermöglichen es Drohnen,

komplexe Aufgaben in dynamischen Umgebungen zu bewältigen. Schwarmdrohnen, beispielsweise, können so koordiniert werden, dass sie zukünftig die Inspektion von Triebwerken effizient durchführen können. Voraussetzung für den sicheren, täglichen Einsatz von Drohnen im zivilen Luftraum sind

umfangreiche Risikoanalysen und vorgängige Tests. Bisher verfügen nur wenige Firmen über die Genehmigung, Drohnen autonom und ausserhalb des Sichtbereichs zu betreiben, wie Meteomatics (Wetterdrohnen) oder Matternet (Drohnen für Blutproben-Lieferungen). Potenzial besteht vor allem bei

Indoor-Anwendungen in der Logistik und in der Überwachung von dynamischen Produktionsprozessen, wo keine Bewilligungen durch Luftfahrtbehörden notwendig sind.

 

«Mission Innovation» in der HTZ-Praxis

Im traditionellen Praxisteil des HTZ-Jahresanlasses wurden drei Innovationsprojekte präsentiert, welche einen Einblick in die vielfältige Arbeit des Expertinnen- und Expertenteams des HTZ vermitteln:

- Das Klimatech-KMU Anergytec AG in Suhr leistet mit seinem Systemkonzept für Lüftungsanlagen einen namhaften Beitrag zur Dekarbonisierung des Gebäudeklimabereichs. Im Zentrum steht die maximale Nutzung des energetischen Potenzials von Luftströmen.

- Die Orthopädie Podologie Malgaroli & Werne AG in Baden will die Orthopädie «entstauben». Das Familienunternehmen hat mittels intelligenten Algorithmen einen neuartigen Prozess für die dezentrale Fertigung von orthopädischen Schuheinlagen nach Mass entwickelt.

- Die Crosstown H2R AG aus Baden hat eine Nachrüstlösung für Gasturbinen zur Marktreife gebracht. Der innovative Brenner «H2R» ermöglicht den Betrieb von Kraftwerken ausschliesslich auf der Basis von erneuerbarem Wasserstoff. Der Brenner für eine CO2-freie, klimafreundliche Stromproduktion wird von einem weiteren Aargauer KMU gefertigt.


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