Wasser und Klima
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Die Referenten und Organisatoren der Lippuner Fachtagung Wasser 2024 in Baden: Dominique Zimmer, Jöelle Kitamura, Stephan Wüthrich, Jeannette Lippuner, Giovanni Romeo, Astrid Björnsen, Roberto Planta (v.links). (Bild: zVg)

21.11.2024
LiPartner AG/FL

Klimaveränderung hat Einfluss auf Wasser

Zum zweiten Mal fand die Lippuner Fachtagung Wasser in Baden statt. Fachleute sprachen zum Thema Wasser und Klima, abgerundet wurde der Anlass mit einer Ausstellung. Die Fachtagung wurde von rund 350 Teilnehmern besucht.

Organisatorin Jeannette Lippuner von der LiPartner AG, Sargans, ging in ihren Begrüssungsworten darauf ein, dass die Daten zu Klima und Wasser objektiv ausgewertet werden müssen. Klar sei, dass sich das Klima verändert habe, es dürfe aber nicht in Aktionismus verfallen werden. Mit der Aussage «Ohne Visionen gibt es keine Veränderungen» leitete sie zu den Referaten über.

Astrid Björnsen von der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) sprach über klimabedingte Extremereignisse. Die Forschung suche danach, wie sich das Klima in Zukunft verändern werde. Extreme Trockenheit und Wasserknappheit betreffe zahlreichen Sektoren, so Astrid Björnsen. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern sitze die Schweiz nach wie vor auf einem grossen Wasserspeicher. Wasserversorgungen müssten aber, mit Blick auf die Veränderungen, gemeinsam mit anderen Nutzern Strategien entwickeln, um die Wasserressourcen auch in Zukunft zu sichern.

 

Wassermanagement nötig

Dominique Zimmer vom Amt für Umwelt des Kantons Thurgau zeigte auf, wie der Kanton auf die Veränderungen beim Klima reagiert. Eine grosse Ressource ist dabei der Bodensee. Nach heutigen Kenntnissen dürfe davon ausgegangen werden, dass im Kanton Thurgau auch in Zukunft für alle Anspruchsgruppen genügend Wasser zur Verfügung stehe. Hierfür ist gemäss Dominique Zimmer ein integrales Wassermanagement nötig. Zur Umsetzung brauche es den Willen und Mut, zu konstruktiver Zusammenarbeit aller Beteiligten.

Giovanni Romeo, Geschäftsführer der IKA Wasser2035 berichtete vom Generationenprojekt in den Regionen Bünztal und Reusstal. Mit der 2022 entstandenen Organisation soll sichergestellt werden, dass in den beiden Tälern langfristig die Trinkwassersicherheit sichergestellt wird. Ohne dieses Projekt würde es eine Versorgungslücke geben, erklärte Giovanni Romeo. Ein Ringsystem soll dies verhindern. Laut aktueller Planung kann dieses 2030/31 in Betrieb genommen werden. Die Menschen in den beiden Tälern sollen so auch langfristig mit Trinkwasser versorgt werden können.

 

Investition in Wasserkraftwerke lohnt sich

Jöelle Kitamura von der IM Maggia Engineering SA ging der Frage nach, ob sich die Investition in Kleinwasserkraftwerke lohne. Die Frage beantwortete sich gleich zu Beginn: Ja. In ihrem Vortrag erläutere sie die Gründe dazu. Wasserkraft sei nach wie vor die CO2-ärmste Technologie. Weiter erwähnte sie die hohe Lebensdauer und die Effizienz. Je nach Anlage bieten sich auch Speichermöglichkeiten. «Kleinkraftwerke können ihren Beitrag zur Energiestrategie 2050 leisten», erklärte Jöelle Kitamura weiter. Auch der politische Wille für die Wasserkraft sei vorhanden.

 

Projekte optimieren

Stephan Wüthrich vom «Netzwerk Nachhaltiges Bauen Schweiz» erläuterte den Standard SNBS-Infrastruktur. Dieses wurde als praktikables alltagstaugliches Instrument einwickelt. Hier werden für alle Infrastrukturen messbare Kriterien für die Nachhaltigkeit eines Bauwerks vorgegeben. Mit dem SNBS-Infrastruktur-Standard gibt es ein Hilfsmittel, mit dem Projekte optimiert werden können. Der Standard gelte gerade bei Auftraggebern der öffentlichen Hand als unverzichtbares Instrument. Gemäss Stephan Wüthrich sei diese auch für Wasserversorgungen ein geeignetes Mittel.

Die Schlussdiskussion wurde von Roberto Pianta geleitet. Er fasste die Vorträge zusammen und ging darauf ein, wie wichtig Weitsicht und eine gezielte Zusammenarbeit sei. «Wasser kennt keine politischen Grenzen», erklärte Roberto Planta abschliessend. Rund 70 Aussteller aus dem In- und Ausland zeigten in Baden zwischen und nach den Referaten an der Leistungsschau ihre Produkte und Neuigkeiten.


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